Ostereier natürlich färben
Experimentierfreudig wie ich bin freu ich mich jedes Jahr aufs Eierfärben. Immerhin lernt man nie aus und kann immer neue Tipps und Ideen ausprobieren. Ziel ist, keine Chemie zu verwenden, Energie zu sparen und keine/wenig essbare Lebensmittel zu ruinieren.
Zwiebelschalen = rotbraun
Ganz klassisch! Am Bild sieht man links die gelben Zwiebelschalen und rechts die roten Schalen. Obwohl die Flüssigkeit der roten Schalen dunkler ist, sind die Eier heller geworden. Bei beiden Versuchen habe ich die Eier direkt im Wasser mit den Schalen und einem Schuss Essig gekocht, auch um Energie zu sparen.
Rotkraut = blau bis grün
zum Färben der bereits gekochten Eier klappt besser. Das mittlere Ei auf folgendem Bild hatte ich 30 Minuten im Sud ohne Rotkrautschnippel eingelegt. Die anderen sind die mit der Marmorierung aus dem vorigen Versuch mit den Rotkrautschnippel, nochmal 30 Minuten in Rotkraut Sud gelegt. Eine besonders gute Beschreibung zum Färben mit Rotkraut habe ich auf der Seite Farben und Leben gefunden.
Efeu = grün
Die Efeublätter werden wie bei den Zwiebelschalen in Wasser gekocht. Die Eier dann einfach darin kochen und eventuell noch nach dem abkühlen der Flüssigkeit darin ziehen lassen.
Curcuma = gelb bis orange
Das mittlere Ei wurde direkt mit Curcuma 10 Minuten mitgekocht. Gekochte Eier im Curcuma-Sud werden gelb so wie das Ei ganz rechts im Bild.
Annatto = orange
Die Samen des Annattostrauches stammen aus dem tropischen Südamerika. Sie werden als Lebensmittelfarbe eingesetzt zb beim schottischen Cheddar und auch Eier färben kann man damit.
Muster zeichnen
Mit Zitronensaft lassen sich Muster auf das ungefärbte Ei aufzeichnen. Sichtbar wird das Muster nach dem färben der Eier.
Blattmuster auf Eier
Blätter und Blumen auf die Eier legen und mit einem Strumpf fest umwickeln und festbinden. Noch bequemer klappt es wenn man die Blätter 2 Stunden anwelken lässt und dann mit etwas Eiweiß aufklebt. Die Blätter auf den bereits gekochten Eier müssen über Nacht angetrocknet werden. Dann in den kalten Sud legen. Die Farbe des Eis am zweiten Bild entsteht durch das Färben mit Krappwurzel = rosa bis rot
Alaun
kennt man gemeinhin als Stift, der zur Blutstillung eingesetzt wird. Beim Färben von Stoffen wurde Alaun allerdings auch schon immer verwendet. Gibt man Alaun zur Eierfarbe hinzu verändert sie sich. Aus dem Blau des Rotkraut wird zB Grün.
Je nach Grundfarbe des Eis, weiß oder braune Töne, entstehen unterschiedliche Farben bzw. Farbschattierungen. Die natürlichen Farben sind nicht so knallig, verändern kann man die Farben noch mit Alaun aus der Apotheke. Die natürlichen Farben wirken aber sehr harmonisch und sehen dann mit einigen Mustern im Korb besonders schön aus.
Zur Giftigkeit von Efeublättern aus Wikipedia:
Zubereitungen aus Efeublättern finden wegen – in niedrigen Dosen – expektorierender und spasmolytischer Eigenschaften Anwendung bei Bronchialerkrankungen, Krampf- und Reizhusten. In höheren Dosen wirkt der Extrakt jedoch reizend auf Schleimhäute und die Haut.[25] Ungeachtet dessen konnten mit einem Efeublätter Trockenextrakt bei einer peroralen Dosis von 3 g/kg oder einer subkutanen Dosis von 0,5 g/kg keine toxischen Symptome im Tierversuch beobachtet werden. Die gleichen Versuche zeigten auch eine gute Verträglichkeit bei chronischer Verabreichung. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass maßgeblich für die Toxizität verantwortliche Stoffe wie Falcarinol unter den üblichen Extraktionsbedingungen nicht in Lösung gehen.
Und noch ein weiterführender Link, in dem es um die Gefährlichkeit von Eierfarben und Färbemitteln geht. Auch dort ist Efeu als natürliche Eierfarbe angegeben.
http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/sendung/2010/ostereier-farben-als-krankmacher-100.html