Mohoga Gemeinschaftsgarten
Irgendwie war der Garten ja schon immer ein Gemeinschaftsgarten. Als ich klein war, gärtnerte hier die ganze Familie, wir hatten sogar Hühner und Hasen. Ständig kamen Cousinen oder Tanten um Ribisel zu pflücken oder Nüsse zu klauben. Die Verwandschaft vom Land brachte aus ihren wunderbaren Bauerngärten immer Pflanzen wie zB Weingartenpfirsich oder Pfingstrosen mit. In Erinnerung an Zeiten in denen es weniger gab, bin ich natürlich froh, dass es heute alles auch am Bauernmarkt (zu kaufen) gibt. Trotzdem vermisse ich die ‚alten‘ Zeiten, in denen der Nachbar über den Zaun einen Kürbis bekam und er die Leiter hergeborgt hat.
Der Zusammenbruch der Autoindustrie in Detroit und die damit verbundene große Armut hat die Menschen, vor allem in den ’schlechten‘ Vierteln dazu genötigt anders zu leben. Sie Pflanzen gemeinsam ihr Gemüse, also ihr tägliches Essen, weil alle Supermärkte abgewandert sind und ihnen das Geld fehlt um woanders hinzufahren um zu shoppen. Brauchen die Menschen wirklich eine Wirtschaftskrise zum umzudenken? Ich glaube nicht. Seit ich bei Nachhaltig in Graz (ehrenamtlich) arbeite, lerne ich viele Leute kennen, die anders sind. Die sich für ein Miteinander einsetzen, die soziale Projekte unterstützen und sich für ein schönes und sauberes Graz engagieren.
Ich hab aber auch erkannt, dass man selbst etwas tun muss um die Welt zu schaffen, in der man sich wohlfühlt. Ich habe also immer mehr Menschen in (meinen) Garten eingeladen – zum anschauen, zum ernten, zum garteln. Mittlerweile ist hier teilweise reger Betrieb und deshalb gibt es jetzt auch offiziell den Gemeinschaftsgarten Mohoga Werkstatt.
Wir praktizieren naturnahes Gärtnern mit einigen Elementen aus der Permakultur und eine Art Reihenmischkultur angelehnt an Gertrud Franck. Wir verwenden unseren eigenen Kompost und so weit möglich Regenwasser zum gießen.
Die Webseite bleibt weiterhin wie sie ist und es gibt zusätzlich eine WhattsApp Gruppe für die Mitglieder des Gemeinschaftsgartens in der wir uns über Treffen, Pflanzungen und Ernten unterhalten können.
Am 30. Juni 2018 findet unsere offizielle Eröffnungsfeier statt:
Stadtgarten Fest – Lebensmittel, regional, gesund und nachhaltig
Selbstversorgung, Urban Gardening und regionale Versorgung tragen einen wichtigen Anteil an der Lebensmittelsicherheit einer Stadt. Graz mit seiner Größe und dem fruchtbaren Umland mit seinen vielen Bauern, Wäldern und Wiesen bietet die perfekten Möglichkeiten zu einer umfassenden regionalen Versorgung. Im Rahmen der Veranstaltung gehen wir auf diese Bereiche und Möglichkeiten ein.
Programmpunkte
⇒ Eröffnungsfeier des Gemeinschaftsgartens ‚Mohoga Werkstatt‘
Die Gemeinschaftsgärtner zeigen ihren Garten der Öffentlichkeit, erzählen von Anbau und Ernte und präsentieren kommende Projekte
⇒ Balkongärtnern / Urban Gardening am Balkon
‚Nachhaltig in Graz‘ präsentiert die laufende Serie ‚Balkongärtnern‘ und präsentiert Bilder und Pflanzen des in der Serie beschriebenen Balkons und fördert Gemüsevielfalt auf Balkon und Terrasse
⇒ Offenes Bücherregal
Passend zur Veranstaltung gibt es hier Bücher zu den Themen Garten, Pflanzen, Konservieren, Gartenküche & Co
⇒ Wurmkiste
Ein wichtiger Beitrag zu Urban Gardening ist die Wurmkiste mit der Möglichkeit selbst hochwertige, biologische Erde herzustellen und den kompletten Bioabfall zu verwerten statt wegzuwerfen. Präsentation und Erfahrungsbericht.
⇒ Geheimnisse der Biotonne
Was darf rein und was nicht?
⇒ Verschenkplatzl
Schenken und Tauschen von Gartengeräten, Saatgut, Pflanzen, Kräuter, Gemüse, Obst & Co
⇒ Kräuterspaziergang im Gemeinschaftsgarten ‚Mohoga Werkstatt‘
⇒ ‚Aufgegessen‘ verarbeitet übrig gebliebenes Obst und Gemüse und liefert monatlich per Fahradkurier ein Schachterl ins Haus. Peter Dobnig informiert über Konservierung, Möglichkeiten ein zu viel an Ernte haltbar machen zu lassen und präsentiert das Juni Schachterl.
⇒ Gartenküche
Regionale und saisonale Produkte aus der Nahversorgung in ihrer schönsten Form, verarbeitet zu wunderbaren Speisen machen Lust zum Einkauf auf Bauernmarkt & Co. Die bereitgestellten Rezepte verlocken zum Nachmachen und regen zu einem regionalen und verpackungsarmen Einkauf an.